Energiemanager, Michael Börner, sorgt für smarte Gebäude bei der Stadtverwaltung Alzey
Michael Börner ist seit dem 1. August Energiemanager bei der Stadtverwaltung Alzey. Seine Aufgabe ist es, den Energieverbrauch in den städtischen Liegenschaften in den kommenden Jahren aktiv zu senken. "Als Stadtverwaltung Alzey wollen wir in Sachen Nachhaltigkeit mit gutem Beispiel vorangehen", sagt Bürgermeister Steffen Jung. "Zum anderen geht es aber auch darum, die Energiekosten effektiv zu senken." Nicht zuletzt die Energiekrise 2022 hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig ein gutes Energiemanagement ist. "Mit Michael Börner haben wir für diese zukunftsweisende Aufgabe die richtige Unterstützung an unserer Seite", so Jung weiter.
Börner bringe langjährige Erfahrung in der Soft- und Hardwareentwicklung mit und sei als Ingenieur in der Lage, die Ziele der Stadtverwaltung im Energiemanagement Schritt für Schritt zu erreichen, so Jung. "Wir freuen uns, ihn für unser Team gewonnen zu haben und wünschen ihm gutes Gelingen", so der Stadtchef.
Das erste Etappenziel wurde jedenfalls bereits in den ersten acht Wochen erreicht. Dabei geht es nicht um eine neue Photovoltaikanlage oder eine Wärmepumpe, die einen der vorhandenen Gasbrenner ersetzt. "Wer Energie sparen will, muss wissen, wo er herkommt und wo er hin will", sagt der Wormser. Und um das herauszufinden, brauche man im ersten Schritt die nötigen Daten, um Einsparpotenziale zu erkennen. Das erste Etappenziel des Energiemanagers lautete deshalb: Im Gebäude mit dem höchsten Energieverbrauch der städtischen Liegenschaften, dem Rathaus, noch vor Beginn der Heizperiode die Zähler für Gas, Strom und Wasser smart machen.
Ein Ziel, das Börner schon erreicht hat. Der gelernte Informationselektroniker und studierte Nachrichtentechniker mit einem Faible für Softwareentwicklung hat alle Zähler im Rathaus mit einer digitalisierten Energieverbrauchserfassung und -steuerung ausgestattet, die alle 15 Minuten den aktuellen Verbrauchsstand erfasst und digital speichert. "Diese Daten sind ein wahrer Goldschatz", betont Börner. Denn so lässt sich analysieren, wann der Verbrauch von Gas, Strom und Wasser besonders hoch ist. Außerdem dient es der permanenten Kontrolle, um bei Störungen, die sonst lange unbemerkt bleiben könnten, sofort reagieren zu können. Im nächsten Schritt gehe es darum, Heizungsanlagen und Co. auf Basis der Daten so einzustellen, dass unnötige Verbräuche minimiert werden, erklärt Börner. "Und damit ist ohne große Investitionen schon viel getan, um Energie und damit Geld zu sparen", so der Energiemanager. Erst im nächsten Schritt wird überlegt, welche Maßnahmen in den jeweiligen Gebäuden ergriffen werden können, um erneuerbare Energien auszubauen.
"Mikrocontroller aus dem 3D-Drucker mit KI-Software bilden die Basis für das Energiecontrolling", erklärt Börner. Dass dieser Ansatz funktioniert, hat der Energiemanager am eigenen Leib und damit am eigenen Geldbeutel erfahren. Während der Corona-Pandemie konnte er so in seinem Haus den jährlichen Stromverbrauch um ein Viertel senken, den Gasverbrauch sogar halbieren. Doch was einfach klingt, ist es nicht. "Allein die digitale Erfassung der Zählerstände ist eine technisch anspruchsvolle und zugleich spannende Aufgabe", sagt Börner. Und diese Mischung ist auch der Grund, warum sich der Wormser auf die Stelle des Energiemanagers bei der Stadtverwaltung Alzey beworben hat.
Die digitale Zählerablesung im Rathaus ist nur der erste Schritt. Insgesamt zehn Gebäude, darunter die Feuerwache, Schulen und Kindertagesstätten sowie Sporthallen, stehen auf der Prioritätenliste des Energiemanagers. "Und wenn das alles geschafft ist, geht es darum, gemeinsam mit dem Klimaschutzmanager und den Kollegen vom Technischen Gebäudemanagement geeignete regenerative Maßnahmen zu finden." Bis dahin heißt es: Energie und Kosten sparen - ohne große Investitionen.