Energieeinsparmaßnahmen in der Stadtverwaltung Alzey senken Gasverbrauch um ein Drittel
Ein Jahr ist es her, als die Stadtverwaltung Alzey die Energiesparmaßnahmen mit Nachdruck umsetzte und der Erfolg ist beträchtlich: Im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren konnten im Mittel 101.500 kWh Erdgas und damit rund 33 Prozent des durchschnittlichen Jahresverbrauchs im Rathaus eingespart werden. Das macht sich auch finanziell stark bemerkbar. Und das ist auch finanziell zu spüren. Die eingesparte Energie entspricht dem Jahresverbrauch von durchschnittlich fünfeinhalb Einfamilienhäusern mit Gasheizung. "In die Karten spielte uns dabei natürlich auch der recht warme Winter 2022/23", erklärt Klimaschutzmanager Marcel Klotz.
"Dennoch ist die Einsparung hoch", ergänzt Klotz. Selbst wenn man in der Betrachtung die niedrigsten Monatsverbräuche in den Wintermonaten seit 2019 in Betracht zieht, liegt die Einsparung im Winter 2022/23 noch bei 22 Prozent.
"Im Zuge der Energiekrise und der vor einem Jahr fraglichen Versorgungssicherheit war die radikale Einsparung von Energie in den städtischen Gebäuden ein wichtiger und richtiger Schritt", erklärt Bürgermeister Steffen Jung. "Und wenngleich die Versorgungssicherheit mit Erdgas und Co. für diesen Winter hergestellt, die Dringlichkeit nicht mehr so hoch ist, zeigt das vergangene Jahr, welches Potenzial im Bereich Energieeinsparung steckt", so der Bürgermeister weiter.
Die Stadtverwaltung Alzey geht den Weg der Energieeinsparungen in mehr und mehr ihrer Gebäude konsequent weiter. Sie tut dies besonders, um das Klima nicht stärker mit der Verbrennung von fossilen Energieträgern zu belasten und andererseits natürlich auch, um finanziell zu sparen, so der Klimaschutzmanager. Und Bürgermeister Steffen Jung bekräftigt: "Mit der Anstellung unseres neuen Energiemanagers zum 1. August 2023 verfolgen wir das Thema Energieeinsparung mit Hochdruck weiter. Denn das Einsparpotenzial ist längst noch nicht ausgeschöpft." Ziel ist es, erklärt der Stadtchef, sowohl finanziell als auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit langfristig Energie einzusparen. "Je weniger Energie aus Erdgas, Kohle und Co. verbraucht wird, umso besser. Denn das Thema Wärme macht mit den größten Teil umweltschädlicher Emissionen aus."
Eine weitere Erkenntnis des vergangenen Jahres ist, das Energiesparen nicht zwangsläufig mit hohen Investitionskosten verbunden sein muss. Erzielt wurde die Einsparung im vergangenen Jahr mit nicht- und geringinvestive Maßnahmen. Größter Hebel ist dabei die Einstellung der Heizung: Einerseits senkten die Verantwortlichen die Vorlauftemperatur des Heizungswassers. Andererseits verringerten die Mitarbeitenden die Raumtemperatur nachts, an Wochenenden, Feiertagen sowie in der Leerstandszeit des Rathauses zwischen den Jahren über die Einstellung der Vorlauftemperatur um 4 °C, was sich „Absenkbetrieb“ nennt.
Mit geringen Kosten und überschaubarem Aufwand nahm die Verwaltung in den Windfängen die Abdichtung der Türspalten per Bürstendichtung vor. Die Heizventile der Heizkörper in den Windfängen und an den Eingangstüren wurden stark zurückgedreht, da zwecks Schimmelschutz hier 16 °C ausreichend sind. Damit die Heizkörper über das Heizwasser auch wie gewünscht warm werden, entlüftete der Hausmeister die Heizkörper. All diese Maßnahmen können auch die Bürgerinnen und Bürger bei sich zu Hause vornehmen. Auch unterstützen beispielsweise Energieberater und Heizungsbauer bei der Durchführung, in dem sie Interessierten erklären, wie man etwa beim Entlüften der Heizkörper vorgeht.
Ermutigen möchte die Stadtverwaltung ihre Bürgerinnen und Bürger, sich, falls noch nicht geschehen, mit dem Thema Energie und besonders Heizen konstruktiv auseinanderzusetzen. Zu empfehlen ist die unabhängige Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, bei welcher ein Auftaktgespräch rund um Energiethemen kostenfrei über die Kreisverwaltung vereinbart werden kann (06731 408-0). Weiter sind die Energieberaterinnen und Energieberater wichtig, um Energie zu sparen und damit die Kosten in der Zukunft senken zu können.
Weitere Informationen rund um die Themen Heizen und Energiesparen gibt es auf der Seite der Verbraucherzentrale.