Mehr Grün, weniger Leerstand und viele schöne Ecken zum Verweilen: Erstes Ideen-Atelier nimmt sich der Alzeyer Innenstadt an
Wie sieht die Innenstadt von morgen aus? Was macht Alzey einzigartig? Und was darf auf keinen Fall fehlen, wenn die Innenstadt fit für die Zukunft gemacht wird? Mit diesen Fragen beschäftigten sich rund 25 Bürgerinnen und Bürger verschiedener Altersgruppen im Rahmen des ersten Ideen-Ateliers in der Alzeyer Stadthalle. Mit vollem Erfolg, wie Bürgermeister Steffen Jung am Ende des rund zweistündigen Workshops feststellte, in dem angeregt diskutiert und fleißig Ideen für die "Zukunftsstadt Alzey" gesammelt wurden.
"Der Abend hat gezeigt, was den Alzeyerinnen und Alzeyern für ihre Innenstadt besonders wichtig ist. Manche Ideen tauchen immer wieder auf. Das heißt, wir reden alle von derselben Stadt. Egal ob an den Ratstischen, am runden Tisch des künftigen Innenstadtbeirats oder im Rahmen der Ideenwerkstatt", so der Bürgermeister.
Nun gelte es, die Ideen und Anregungen des Abends zu sortieren. Zu prüfen, welche Maßnahmen förderfähig sind und diese dann umzusetzen. Denn beim Förderprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" geht es darum, nicht nur darüber zu reden, was die Innenstadt braucht, betont Dennis Hohlfinger vom Planungsbüro "stadtimpuls". Sondern vor allem darum zu machen.
Hilfe - und zwar nicht zu knapp - gibt es vom Bund, wie Citymanager Markus Krebs erklärt. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Förderprogrammen gibt es nicht nur Geld für das Konzept. "Auch die Umsetzung der Maßnahmen, die wir uns für unsere Innenstadt wünschen, fördert der Bund mit bis zu 75 Prozent", so Krebs. Rund eine Million Euro könnten so bis Mitte 2025 unter anderem in Begrünung, Platzumgestaltungen und mehr Sitzgelegenheiten in der Innenstadt fließen. Und das ist längst nicht alles, was sich die Beteiligten vorstellen können, um die Alzeyer Innenstadt fit für die Zukunft zu machen.
Immer mehr versiegelte Flächen in der Innenstadt sollen entsiegelt werden, um viele kleine Oasen zu schaffen. Denn viele kleine, schöne Plätze würden auch dazu führen, dass alle etwas davon haben und es keine überfüllten Hotspots in der Stadt gibt. Auch mobiles Grün können sich die Bürgerinnen und Bürger in der "Zukunftsstadt Alzey" gut vorstellen: große Kübel mit mehrjährigen und hohen Pflanzen, die im Sommer Schatten spenden und die Luft kühlen, aber auch immer wieder den Standort wechseln können.
Andere sehen in der Vermarktung noch erhebliches Potenzial. Als "Stadt der Jahrtausende" gäbe es sicherlich viele historische Aspekte, die bisher weitgehend unbeleuchtet sind, die Alzey Alleinstellungsmerkmale verleihen und Besucherinnen und Besucher anziehen.
Wieder andere haben Vorschläge, wie dem Leerstand in der Innenstadt begegnet werden kann. Zum Beispiel durch die Verlosung von Leerständen an Unternehmer und junge Menschen mit Ideen. Leere Ladenflächen könnten dann für eine begrenzte Zeit auf unterschiedliche Weise bespielt, Dinge ausprobiert werden. Große Einigkeit herrscht vor allem beim Punkt "Innenstadt für alle". Denn egal welche Maßnahmen und Möblierungen in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden, sie sollen für alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Gäste erlebbar sein. Bei Sitzgelegenheiten zum Beispiel, indem sie mit Arm- und Rückenlehnen ausgestattet werden. Auch in beschatteten Bushaltestellen, vielleicht mit Kletterpflanzen begrünt, sehen viele der Teilnehmenden der Ideenwerkstatt einen echten Mehrwert für alle.
Das erste Ideen-Atelier war ein voller Erfolg. Darin sind sich Organisatoren und Teilnehmende einig. "Sie haben uns viel Arbeit mit auf den Weg gegeben", bedankten sich Bürgermeister Steffen Jung und Dennis Hohlfinger von stadtimpuls bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Ideen. Und die bedankten sich mit vielen Daumen hoch für das Ideen-Atelier. Am 13. Dezember gibt es ein Wiedersehen im Makerspace, um gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu besprechen, welche der Ideen im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen, damit die Alzeyer Innenstadt zur Zukunftsstadt wird.