Am vergangenen Samstag wurde das Alzeyer Zentrum für Soziale Arbeit (JUKU) zum Treffpunkt für Jugendliche aus der Stadt und dem Umland. Zwischen 70 und 80 Jugendliche im Alter von 12 bis 20 Jahren kamen zusammen, um über ihre Vorstellungen und Wünsche zum Thema Jugendbeteiligung in Alzey zu diskutieren - eine außergewöhnlich hohe Beteiligung für eine Veranstaltung dieser Art. Die Organisatoren Johannes Moeske und Carsten Selak vom JUKU-Team sowie Bürgermeister Steffen Jung zeigten sich begeistert von der guten Resonanz im voll besetzten JUKU. Schließlich wurden an diesem Abend die Weichen für eine zukünftige und intensivierte Jugendbeteiligung in der Volkerstadt gestellt.
Schon der Auftakt sorgte für gute Stimmung: Mitreißende Musik der Künstlerin Mimii und des Künstlers Nasjo läuteten den Abend ein, bevor Bürgermeister Steffen Jung die Jugendlichen herzlich begrüßte. In seiner Ansprache betonte er: "Das große Interesse an dieser Veranstaltung zeigt, wie wichtig Jugendbeteiligung ist. Denn eure Stimmen sind gefragt. Ich persönlich freue mich darauf, gemeinsam mit Euch Alzey zu gestalten."
Anschließend stellte Mitorganisator Johannes Moeske verschiedene Modelle der zukünftigen Jugendbeteiligung vor. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, wie sich Jugendliche in die Stadtentwicklung einbringen können. Neben dem klassischen Jugendparlament und dem Jugendbeirat stellte Moeske auch die projektbezogene Jugendbeteiligung vor. Anschließend konnten die Teilnehmenden per Klebepunkt abstimmen, welches Konzept ihnen am besten gefällt. Das Ergebnis war eindeutig: Die Mehrheit favorisierte die projektbezogene Beteiligung (36 Stimmen), gefolgt von einem Jugendbeirat (14 Stimmen) und einem klassischen Jugendparlament (8 Stimmen).
Für Johannes Moeske, der den Abend als großen Erfolg wertet, ist das Abstimmungsergebnis eine klare Tendenz: "Uns war es wichtig, neutral und offen über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Beteiligungsformen zu informieren. Der große Zuspruch der Jugendlichen, auch über die Stadtgrenzen hinaus, hat gezeigt, wie wichtig das Thema ist. Auch wenn die auswärtigen Jugendlichen nicht abstimmen durften, unterstreicht dies die Bedeutung von "Partizipation". Mit der projektbezogenen Jugendbeteiligung erhalten sich die Jugendlichen in Alzey ein Höchstmaß an Freiheit und Flexibilität bei maximaler Mitbestimmung in Projekten, ohne dass ihnen die Pflichten eines Jugendrates oder -parlaments auferlegt werden. "Dieses Modell bietet den Jugendlichen gute Möglichkeiten, etwas zu bewegen. Diese Bereitschaft der Jugendlichen gilt es nun aufzugreifen und zu nutzen", so Moeske.
Auch sein Kollege Carsten Selak zeigte sich begeistert: "Der volle Saal im JUKU war ein deutliches Zeichen. Wir haben die Jugendlichen neutral über alle Möglichkeiten informiert und sie haben sich klug entschieden. Jetzt geht es darum, gemeinsam Projekte anzugehen, die ihren Vorstellungen entsprechen und den Drive direkt mitzunehmen. Ein großes Dankeschön geht an unser Team und die freiwilligen Helfer - ohne euch wäre dieser Abend nicht so erfolgreich gewesen."
Neben der Abstimmung nutzten viele Jugendliche die Gelegenheit, direkt mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Themen waren nicht nur die nächsten Schritte der Jugendbeteiligung, sondern auch die Wertschätzung, die die Jugendlichen durch die Einladungsschreiben und die persönliche Ansprache erfahren haben. Zum Ausklang gab es Musik, Döner und viele lockere Gespräche. Im nächsten Schritt wird der Stadtrat sich in einer der ersten Sitzungen im neuen Jahr mit den Ergebnissen des Abends befassen.