Lange wurde diskutiert, überlegt und nach Lösungen gesucht, wie die brandschutztechnisch zu ertüchtigende Stadthalle saniert werden kann. Jetzt ist eine Lösung gefunden - und sie soll zügig umgesetzt werden. Der Aufsichtsrat der Alzeyer Baugesellschaft (ABG) hat einstimmig die so genannte Lowtech-Sanierung beschlossen. Damit wird die Alzeyer „Gut Stubb“ nicht nur sicherer, sondern auch moderner und vielseitiger nutzbar.
Ein Konzept mit Weitblick und Fokus auf das Wesentliche
Das von Architekt Jörg Deibert erarbeitete Konzept setzt auf eine pragmatische und wirtschaftliche Lösung, die sich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger orientiert. Es basiert auf den intensiven Vorarbeiten des STADT BERATUNG Dr. Sven Fries GmbH und der Machbarkeitsstudie der Project M GmbH, die in enger Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, der Verwaltung und Vertretern aus Kultur und Wirtschaft Nutzungskonzept und Machbarkeitsstudie erarbeiteten. Das erarbeitete Nutzungskonzept und die Machbarkeitsstudie bildeten die Grundlage für die nun favorisierte Idee, die Stadthalle zu sanieren, um ein Markthallenkonzept zu erweitern und den großen Saal wieder uneingeschränkt nutzbar zu machen. Gleichzeitig sollen die Raummieten für die Vereine bezahlbar bleiben und die "Gut Stubb" wieder ein Veranstaltungsort für die Alzeyer Bevölkerung werden. Kernpunkte der Sanierung sind die brandschutztechnische Ertüchtigung, die Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten in Form einer integrierten Eisdiele als zusätzlicher Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger und die Schaffung zusätzlicher Mietflächen. Geplant sind unter anderem
- Eine neue Heizung für den Großen Saal,
- Die Umwandlung des Obergeschosses von Wohn- in Büronutzung,
- Die Öffnung des Kopfbaus und eine Veränderung der Eingangssituation.
Der Bauantrag soll noch in diesem Jahr gestellt werden, so dass mit der Sanierung direkt nach Fastnacht 2025 begonnen werden kann. Die Stadt unterstützt – vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrats zum Haushaltsplan am kommenden Montag – das Projekt mit einem Investitionskostenzuschuss von rund 1 Million Euro, die Gesamtkosten werden auf rund 1,8 Millionen Euro geschätzt. Damit wird die "Gut Stubb" wieder voll nutzbar - für Vereine, Veranstaltungen und als Treffpunkt für die Alzeyerinnen und Alzeyer.
Abschied vom Ratskeller
Mit dem Beginn der Bauarbeiten geht auch das Kapitel Ratskeller in seiner jetzigen Form zu Ende. Spätestens zum 31. Juli 2025 wird die Familie Tur, die den Betrieb seit vier Jahren führt, ihr Engagement beenden. Trotz der Einschränkungen durch Brandschutzauflagen - zuletzt waren maximal 200 Gäste mit Sicherheitspersonal erlaubt - hat das Pächterehepaar hervorragende Arbeit geleistet. Ihnen wurde angeboten, den Betrieb nach der Sanierung weiterzuführen, wovon die Familie Tur allerdings Abstand nimmt. Bürgermeister Steffen Jung und ABG-Geschäftsführer Volker Riedel danken Familie Tur für ihren Einsatz und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.
Zukunftsperspektive
Bis zum Abschluss der Arbeiten soll ein neuer Pächter für die Gastronomie und den Saalbetrieb gefunden werden. Ziel ist es, die Stadthalle als lebendigen Ort für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen zu erhalten. Die Sanierung soll den Alzeyer Bürgerinnen und Bürgern sowie den zahlreichen Vereinen neue Möglichkeiten bieten - und die "Gut Stubb" wieder zum strahlenden Herz der Stadt machen.
Am Montag, 20. Januar, wird die Planung der ABG zur Sanierung der Stadthalle dem Stadtrat vorgestellt.