Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel geben uns Zeit zum Innehalten und zur Besinnung.
Ein anspruchsvolles Jahr mit weltweiten Krisen und Herausforderungen liegt nun fast hinter uns. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine zeigt, wie wichtig es ist, sich jeden Tag für Demokratie und Frieden einzusetzen. Ich bin stolz darauf, dass wir dies auch in unserer Stadt tun und sich viele Menschen für genau diese Werte einsetzen und engagieren. Unter dem Motto „Zeit aufzustehen und Flagge zu zeigen! Für Demokratie und Menschenrechte! Nie wieder ist jetzt!“ ist es Anfang Februar gelungen, über 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu mobilisieren. Gemeinsam konnten wir ein starkes Zeichen setzen.
Eine große Herausforderung ist auch die Klimakrise. Mit dem städtischen Klimaschutzkonzept und der Erstellung des kommunalen Wärmeplans haben wir hier in der Stadt die ersten Grundsteine gelegt. Auch die nächsten Schritte werden wir gemeinsam gehen. Denn gerade in Zeiten, in denen die Wirtschaft vor großen Herausforderungen steht, ist es wichtig, diese Ziele gemeinsam zu verfolgen.
Zwar sind die Steuereinnahmen in unserer Stadt auf Rekordniveau, aber die globalen Probleme machen auch vor unseren Unternehmen nicht halt. Hier gilt es gegenzusteuern und mit neuen Weichenstellungen die Basis für eine erfolgreiche Entwicklung unserer Wirtschaft zu legen.
In diesem Jahr hat sich in unserer Stadt wieder viel getan. So konnten wir die Obdachlosenunterkunft in der Albiger Straße einweihen, den Ausbau des Muskatellerwegs in Weinheim abschließen, mit der Sanierung des Wartbergstadions eine hochmoderne Sportstätte für den Vereins- und Schulsport schaffen und gleichzeitig weiter in die Zukunftsfähigkeit unserer Innenstadt investieren.
Dies sind nur einige der zahlreichen Projekte des nun fast abgelaufenen Jahres 2024.
Im kommenden Jahr werden wir viele weitere Maßnahmen fortführen und auf den Weg bringen. Dazu gehören beispielsweise die Planungen für die Erweiterungen unserer städtischen Kindertagesstätten und Grundschulen, die Sanierung des Stadtweinguts nebst Seitenflügeln, aber auch die Aufwertung des Alzeyer Ostens im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt - Alzeyer Osten“.
Darüber hinaus investieren wir mit Unterstützung von Bund und Land auch 2025 weiter in unsere Innenstadt, um sie für die Zukunft gut aufzustellen. Unsere vielen inhabergeführten Geschäfte bieten weiterhin ein gutes Angebot vor Ort und die Gastronomie lädt zum Verweilen ein. Sie bilden die Basis für die Qualität unserer Innenstadt, die zu Recht über die Stadtgrenzen hinaus sehr beliebt ist.
Eine weitere große Aufgabe ist die Sanierung unserer Stadthalle, die unsere Alzeyer Baugesellschaft (ABG) im kommenden Jahr in Angriff nehmen wird. Die denkmalgeschützte „Gut Stubb", die aufgrund von Brandschutzauflagen nur noch sehr eingeschränkt nutzbar war, soll so ertüchtigt werden, dass sie wieder uneingeschränkt für Veranstaltungen und Familienfeiern zur Verfügung steht.
All diese und viele weitere notwendige Investitionen in Bildung, Verkehr und Infrastruktur müssen auch finanziell gestemmt werden. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr froh, dass wir im Stadtrat noch im Dezember einstimmig einen ausgeglichenen Haushalt für das Jahr 2025 beschließen konnten und uns zudem die Erweiterung des Industriegebiets Ost eine gute Perspektive bietet.
Die Ansiedlung von Lilly Deutschland und die damit verbundenen Investitionen von über 2,3 Milliarden Euro am Standort sowie die Schaffung von 1.000 neuen Arbeitsplätzen waren auch in diesem Jahr wieder ein Thema. Dies ist eine große Chance für die Entwicklung unserer Stadt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, die wir gemeinsam nutzen wollen. Es ist es sehr erfreulich, dass unsere Stadt und die gesamte Region weiter wachsen. Diese positive Entwicklung gibt uns Sicherheit für die kommenden Jahre.
Die Erschließungsgesellschaft Alzey (EGA) informiert auf der Internetseite www.eg-alzey.de stets aktuell über die Entwicklung. Für die regelmäßige Information der Öffentlichkeit über aktuelle Entwicklungen haben wir in diesem Jahr neben der Überarbeitung unseres städtischen Internetauftritts auch die neue App „Alzey“ an den Start gebracht.
Gemeinsam mit unserer ABG stellen wir derzeit auch die Weichen, um neuen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Den Anfang macht das Wohnprojekt auf dem Gelände der Alten Stadtgärtnerei mit 28 neuen Wohnungen, das im kommenden Jahr startet. Wir müssen seitens der ABG unbedingt für zusätzlichen Wohnraum sorgen, um in Zeiten steigender Kosten und Mieten sowie weiteren Zuzugs auch bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können.
Bei allen Herausforderungen und auch Sorgen hilft unsere rheinhessische Lebensart. Neben unseren etablierten städtischen (Groß-)Veranstaltungen sorgen Vereine, Winzer, Organisationen und Gewerbetreibende für einen prall gefüllten Veranstaltungskalender und zahlreiche Treffpunkte, um miteinander ins Gespräch zu kommen und auch mal unbeschwerte Stunden zu verbringen.
Ein besonderes Beispiel für unseren Zusammenhalt als Gemeinschaft ist der Volker-Express. Viele von Ihnen wissen, dass die Kindereisenbahn ein echtes Herzstück unserer Stadt ist und für Groß und Klein ein Stück Kindheit bedeutet. In den ersten sieben Tagen des Crowdfunding-Projekts sind bereits über 10.000 Euro an Spenden zusammengekommen - dank über 130 Privatpersonen, Unternehmen und Vereinen, die sich für seinen Erhalt stark gemacht haben. Dieses Engagement zeigt: Wenn es darauf ankommt, stehen wir Alzeyerinnen und Alzeyer zusammen. Ich bin sicher, dass wir das Spendenziel von 20.000 Euro bis zum 13. Januar erreichen werden und bedanke mich schon jetzt ganz herzlich bei allen Unterstützern. Ich bin überzeugt: Mit solch einem beispielhaften und guten Zusammenhalt können wir auch die künftigen Aufgaben gemeinsam meistern.
Ein sehr erfreuliches Zeichen war in diesem Zusammenhang auch der Verlauf und das Ergebnis der diesjährigen Kommunalwahlen. Trotz des Wahlkampfes ging es in unserer Stadt immer um das Wohl der Stadt und es herrscht ein gutes und demokratisches Miteinander im Stadtrat und in den Ausschüssen. Für die wiederholt sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Jahr 2024 bedanke ich mich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern des Stadtrates, den Verantwortlichen in den Stadtteilen und natürlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Ich bin dankbar, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger vor Ort engagieren und mithelfen, unsere Stadt weiterzuentwickeln und die Aufgaben unserer Zeit anzupacken. Ich denke da beispielsweise an die vielen Ehrenamtlichen, die sich für unsere Gesellschaft einsetzen. Oder an die Mitglieder unserer Hilfsorganisationen.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, lassen Sie uns das neue Jahr mit Zuversicht und Optimismus angehen. Mit unserem gemeinsamen Engagement vor Ort werden wir auch 2025 wieder viel bewegen und schöne gemeinsame Momente erleben.
Ich wünsche Ihnen, auch im Namen der Beigeordneten Klaus Kübler, Dr. Hans-Werner Stark und Michael Lohmer, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches und friedliches Jahr 2025.
Ein besonderer Dank gilt allen Bürgerinnen und Bürgern, die über die Feiertage ihrem Beruf nachgehen und für die Gesellschaft da sind, wenn sie gebraucht werden.
Herzlichst
Ihr
Steffen Jung
Bürgermeister