Für insgesamt 358 Wohnungen der Alzeyer Baugesellschaft (ABG) passt die 100-prozentige städtische Tochter zum 1. April die Mieten an. Auf den gesamten Wohnungsbestand bezogen werden die Mieten in rund 70 % und damit in einem großen Anteil des freifinanzierten Bestandes um 7,5 Prozent angehoben.
Eine weitere Mietanpassung ist eineinhalb Jahre später geplant. Auch hier ist eine Erhöhung um 7,5 Prozent vorgesehen. Die Durchschnittsmiete liegt nach der Anpassung bei 5,76 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche - und damit immer noch deutlich unter der durchschnittlichen Wohnungsmiete in Alzey.
"Die Wohnungen der ABG bleiben bezahlbar", versprechen Bürgermeister Steffen Jung und ABG-Geschäftsführer Volker Riedel. "Unser oberstes Ziel ist es, auch in Zukunft für bezahlbaren Wohnraum in der Stadt zu sorgen." Doch auch für die Baugesellschaft steigen die Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen und energetische Sanierungen. Da die Mieten der ABG-Wohnungen seit einigen Jahren nicht mehr angepasst wurden, sind Mieterhöhung notwendig, um weiter investieren zu können, erklärt Riedel.
In den 358 Fällen, in denen von der ABG die Mieten angehoben werden, sind 234 Wohnungen (65 %) nach Mietanpassung für weniger als 6,00 Euro pro Quadratmeter vermietet. Weitere 120 Wohnungen (34 %) sind anschließend zu einem Mietpreis unterhalb 6,40 Euro pro Quadratmeter vermietet. Bei vier Wohnungen (1 %) liegt die Miete dann bei 6,70 Euro pro Quadratmeter.
Diese Zahlen verdeutlichen, auf welch niedrigem Niveau sich die Wohnungsmieten bewegen. Die meisten Wohnungen liegen derzeit mehr als 25 Prozent unter der ortsüblichen Durchschnittsmiete. Die ABG hebt ihre Mieten zwar an, tut dies aber vergleichsweise moderat. Die Mehreinnahmen durch die Mietanpassung fließen in die Renovierung und energetische Sanierung des Bestandes, erklärt Riedel. "Diese Investitionen werden die Mieterinnen und Mieter bei den Nebenkosten positiv spüren." Nicht zuletzt soll das Angebot an bezahlbarem Wohnraum in der Volkerstadt weiter ausgebaut werden.
"Alzey wächst und wird nicht zuletzt durch die Erweiterung des Industriegebietes Ost weiter wachsen", betont Steffen Jung. Schon jetzt ist die Nachfrage nach Wohnraum konstant hoch, die Warteliste für eine Wohnung der Alzeyer Baugesellschaft entsprechend lang. "Deshalb wollen wir neben der Modernisierung bestehender Wohnungen auch neuen Wohnraum schaffen", sagt Riedel. Das geht aber nur, wenn die finanziellen Möglichkeiten gegeben sind. Auch vor diesem Hintergrund stimmte der Aufsichtsrat in einer Sitzung im Dezember einstimmig dafür, die Mieten in einem Großteil der ABG-Wohnungen zu erhöhen.
Beim Wohnungsbau will die ABG nicht nur auf den klassischen sozialen Wohnungsbau setzen. "Unser Ziel ist es, auch über den zweiten Förderweg Wohnraum zu schaffen, der eine Überschreitung der Einkommensgrenze um 60 Prozent ermöglicht. Darüber hinaus wird der Bestand sozialverträglich modernisiert. Luxussanierungen sind ausgeschlossen", betont Riedel. Damit garantiert die ABG auch in Zukunft sicheres Wohnen zu bezahlbaren Mieten, insbesondere für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. "Mit ihrer niedrigen Durchschnittsmiete bietet die ABG auch den Menschen ein sicheres Zuhause, die es auf dem freien Wohnungsmarkt schwer haben, eine passende Wohnung zu finden", so Riedel weiter. "Auch durch die Anpassungen bleiben die Mieten fair und angemessen." Und davon sollen künftig mehr Menschen in Alzey profitieren.