Zu den im Jahr 1848 in Bittschriften und auf Volksversammlungen vorgebrachten „Märzforderungen“ gehörte die Einführung bewaffneter Bürgerwehren. Am 6. März 1848 sah sich der hessische Erbgroßherzog Ludwig III. genötigt, die Märzforderungen anzuerkennen. Darunter auch die nach der Einführung der „allgemeinen Volksbewaffnung“. Im Mai 1848 konstituierte sich in Alzey ein sogenanntes „Scharfschützen-Corps“ als Vorläufer einer Bürgerwehr. Seine Aufgabe war die „Vertheidigung der durch die Verfassung und Gesetze gesicherten Rechte und Freiheiten gegen innere und äußere Feinde“.
Die Gründung der Alzeyer Bürgerwehr selbst erfolgte erst im Februar 1849. Den militärischen Ernstfall erlebte sie im Mai 1849. Zur Verteidigung der Reichsverfassung und zur Unterstützung der Pfälzer Aufständischen rückte ein Teil der Bürgerwehr unter der Führung Ferdinand Webers nach Frankenthal, Eppstein und Ludwigshafen aus. Nach wenigen Tagen kehrte man aber unverrichteter Dinge nach Alzey zurück.
Die Alzeyer Bürgerwehr, ihr Agieren im Zusammenhang mit der Reichsverfassungskampagne, vor allem aber auch ihr „Oberanführer“, der Advocat-Anwalt Ferdinand Weber, werden im Rahmen des Juni-Museumsnachtisches des Alzeyer Museums in den Blick genommen und näher beleuchtet. Alle Interessierten sind zu der kostenfreien Veranstaltung am Dienstag, 4. Juni, ab 13 Uhr, herzlich in die Antoniterstraße 41 eingeladen.
Wann? Dienstag, 4. Juni, von 13 bis 13.20 Uhr
Wo? Museum der Stadt Alzey, Antoniterstraße 41