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FAQ zur Sperrung der L 406: Alle wichtigen Infos und Hintergründe zum Kreiselbau


Seit Montag, 23. September, laufen die Bauarbeiten für den neuen Kreisverkehrsplatz an der L 406 in Höhe Schafhausen. Die Baumaßnahme wird von der Erschließungsgesellschaft Alzey (EGA) in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Alzey unter Vollsperrung durchgeführt. Die Bauarbeiten sollen bei optimalem Verlauf bis Mitte Februar abgeschlossen sein. Für die Verkehrsteilnehmer gelten während der Bauphase Sonderregelungen. Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Baumaßnahme:

Warum wird der Kreisverkehr gebaut?

Im Zuge der Erweiterung des Industriegebietes Alzey Ost wird die Otto-Lilienthal-Straße durch das 74 Hektar große Gebiet verlängert und als Osttangente ausgebaut. Dies ist notwendig, um den Verkehr insbesondere in den Spitzenzeiten besser verteilen zu können und damit Staus auf der Karl-Heinz-Kipp-Straße zu vermeiden bzw. die derzeitigen Rückstaus zu minimieren. Die Anbindung der verlängerten Osttangente erfolgt im Bereich der Ortseinfahrt Schafhausen. Zur besseren Anbindung wird ein Kreisverkehr errichtet, um den Verkehrsfluss zu gewährleisten. Der Kreisverkehr hat einen Durchmesser von 40 Metern.

Wieso wird der Kreisverkehr unter Vollsperrung ausgebaut?

Um einen möglichst reibungslosen und sicheren Bauablauf zu gewährleisten und die Einschränkungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten, muss der Ausbau des Kreisverkehrs unter Vollsperrung erfolgen. Auch aus Gründen der Arbeitssicherheit ist der Ausbau aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nur unter Vollsperrung möglich.

Wieso ist ein Ausbau wie beim Köbig-Kreisel nicht möglich?

Im Gegensatz zum Ausbau des Köbig-Kreisels wird hier ein komplett neuer Kreisverkehrsplatz mit komplett neuem Straßenunterbau und Erschließung errichtet. Hier sind umfangreiche Erdarbeiten erforderlich, da sich in diesem Bereich sämtliche Versorgungsleitungen wie Gas, Wasser, Strom und auch Abwasserkanäle befinden, die großflächige Arbeiten erfordern. Diese Arbeiten sind in diesem Umfang nur unter Vollsperrung der L 406 möglich. Im Gegensatz zum Köbig-Kreisel steht auch nur eine kleine Fläche zur Verfügung, auf der gearbeitet werden kann. Hier spielen die Grundstücksgrenzen sowie die vorhandenen Renaturierungsflächen eine große Rolle und schränken die Möglichkeiten der Baufirmen ein.

Warum ist die Bauzeit so lange?

Neben den eigentlichen Straßenbauarbeiten sind u.a. umfangreiche Arbeiten zur Entwässerung, Gas- und Wasserversorgung erforderlich. Hinzu kommen aufgrund naturschutzrechtlicher Auflagen Artenschutzmaßnahmen wie ein Amphibienleitsystem mit Tunneln und Schutzzäunen. Der Bauzeitenplan ist sehr eng getaktet, um die Einschränkungen für Anwohner und Pendler so gering wie möglich zu halten. Ziel ist es, den Kreisverkehr mit der Straßeninfrastruktur so schnell wie möglich fertig zu stellen und die Straße nicht länger als unbedingt notwendig zu sperren. Bei optimalem Verlauf der Baumaßnahme, wird die L 406 Mitte Februar wieder für den Verkehr freigegeben.

Kann die Bauzeit sicher eingehalten werden?

Ob die Bauzeit wie geplant eingehalten werden kann, hängt stark von der Witterung während der Bauphase ab. Der Bauablauf ist sehr eng getaktet und wird gerade durch die Vollsperrung erheblich beschleunigt. Alle Beteiligten sind sich der Bedeutung der L 406 für die Anwohner und Pendler bewusst und haben das Ziel, die Baumaßnahme so schnell wie nur möglich abzuschließen.

Welches Unternehmen baut den Kreisel?

Beauftragt ist die Firma Eiffage, die zuletzt auch für den Landesbetrieb Mobilität den Köbig-Kreisel ausgebaut hat.

Wo führt die Umleitung entlang während der Bauphase?

Die Umleitung führt von Schafhausen über Gau-Odernheim und Biebelnheim über die Anschlussstelle Biebelnheim zur A 63 und A 61 nach Alzey. Ab Alzey gilt die Umleitung in umgekehrter Richtung. Wir bitten darum,sich nach Möglichkeit an die offizielle Umleitungsstrecke zu halten und damit Rücksicht auf die umliegenden Gemeinden wie Framersheim, Gau-Heppenheim und Dautenheim zu nehmen, die nicht Teil der offiziellen Umleitung sind.

Welche Regelungen gelten für Linienbusse und landwirtschaftlichen Verkehr?

Die Umleitungsstrecke gilt nicht für den Linienbusverkehr und den landwirtschaftlichen Verkehr. Dieser kann zwischen Schafhausen und dem Köbig-Kreisel den Wirtschaftsweg entlang der L 406 nutzen, da es sich insbesondere für den Linien- und Schulbusverkehr um wichtige Verbindungen handelt, die nicht ohne massive Einschränkungen für die Fahrgäste umgeleitet werden können. Um die Nutzung zu verbessern und Konflikte mit dem Radverkehr auf dieser Strecke weitestgehend zu vermeiden, wurde vor einigen Wochen ein Bypass gebaut, der den Wirtschaftsweg mit der L 406 verbindet. Auch Polizei und Rettungsdienste nutzen diesen Weg, um den Rettungsdienstplan auch während er Baumaßnahme einhalten zu können.

Ist der Radverkehr von der Sperrung betroffen?

Für den Radverkehr gibt es keine Einschränkungen. Das Teilstück des Wirtschaftswegs entlang der L 406 kann wie bisher genutzt werden. Aufgrund des zu erwartenden erhöhten Verkehrsaufkommens - insbesondere während der Erntezeit - ist die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer an dieser Stelle besonders wichtig.

Warum wurde so kurzfristig über die Baumaßnahme informiert?

Dass im Zuge der Erweiterung des IG Ost ein neuer Kreisverkehr auf Höhe Schafhausen entstehen wird, war grundsätzlich schon länger bekannt und wurde frühzeitig offen kommuniziert. Die Abstimmungsgespräche für die Baumaßnahme liefen seit Anfang Juli. Dabei wurden verschiedenste Dinge und Möglichkeiten rund um die Baustelle und die Umleitungen geprüft. Beispielsweise wurde in diesem Rahmen auch der Bypass beschlossen, der für den ÖPNV und die Rettungsdienste unerlässlich ist. Die Koordination der Abstimmungsgespräche und Maßnahmen nahm viel Zeit in Anspruch. Gleichzeitig musste mit der Maßnahme noch in diesem Jahr begonnen werden, um ein möglichst kurzes Baufenster und damit möglichst geringe Einschränkungen im Straßenverkehr gewährleisten zu können. Aus diesen Gründen und dem gleichzeitigen Zeitdruck für die Erschließung des Erweiterungsgebiets aufgrund der bevorstehenden Ansiedlungen war es leider nicht möglich, früher über den genauen Zeitpunkt des Kreiselbaus zu informieren.

Warum kann der Bypass nicht auch für die Schafhäuser und Framersheimer freigegeben werden?

Sowohl die baulichen Voraussetzungen als auch die Rechtslage lassen dies nicht zu. Grundsätzlich darf der Verkehr nicht über Wirtschaftswege umgeleitet werden. Ausgenommen sind Rettungsdienste, die im Einsatzfall schnellstmöglich an ihr Ziel gelangen müssen. Umleitungen müssen zudem für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen gelten. Das heißt, eine Bevorzugung der direkten Anlieger wäre rechtlich nicht zulässig und auch kaum kontrollierbar.

Wieso kann der Wirtschaftsweg nicht als offizielle Umleitung genutzt werden?

Dagegen sprechen mehrere Gründe. Zum einen ist der parallel zur L 406 verlaufende Wirtschaftsweg nicht breit genug, um den Begegnungsverkehr sicher abwickeln zu können. Daher wäre eine Lichtsignalanlage erforderlich. Diese Option wurde ebenfalls geprüft, aber aufgrund der Belastung der L 406 mit ca. 7.000 Fahrzeugen pro Tag als nicht funktionsfähig erachtet. Die Grünphasen müssten entsprechend lang sein, um die Verkehrsströme in beiden Fahrtrichtungen über den Abschnitt des Wirtschaftsweges abfließen zu lassen. Damit verbunden wären relativ lange Rotphasen und entsprechende Wartezeiten, die bei einer Verkehrsbelastung von 7.000 Fahrzeugen pro Tag insbesondere in den Spitzenzeiten zu langen Rückstaus durch Schafhausen und bis zum Köbig-Kreisel führen würden. Ein weiterer Aspekt ist, dass auch bei Baustellen der Rettungsdienstplan eingehalten werden muss. Dieser sieht vor, dass im Notfall ein Rettungswagen oder die Feuerwehr innerhalb einer bestimmten Zeit am Einsatzort sein muss. Bei einem medizinischen Notfall z.B. in Schafhausen oder Framersheim zu den Hauptverkehrszeiten könnte bei einer Freigabe des Wirtschaftsweges entlang der L 406 für den allgemeinen Verkehr diese Vorgabe nicht mehr garantiert werden, was im Ernstfall schwerwiegende Folgen für die Betroffenen hätte.

Warum hat man den Wirtschaftsweg nicht verbreitert, um ihn so als Umleitung nutzen zu können?

Auch diese Option wurde in der Abstimmungsphase geprüft. Für die Verbreiterung des Wirtschaftsweges in Form eines provisorischen oder dauerhaften Ausbaus hätten jedoch auch landwirtschaftliche Flächen in Anspruch genommen werden müssen. Neben den zu klärenden und langwierigen Grundstücksfragen hätten u.a. Weinbauflächen gerodet und ca. zehn im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme gepflanzte Bäume gefällt werden müssen. Unabhängig davon würden die Verkehrsströme durch Schafhausen mit 6.000 bis 7.000 Fahrzeugbewegungen pro Tag in beiden Fahrtrichtungen eine immense Belastung für den Ort darstellen. Neben der Erhöhung der Verkehrsbelastung durch Schafhausen wären weitere Einschränkungen wie z.B. Parkverbotszonen in der Gau-Odernheimer Straße erforderlich und auch mögliche Beweissicherungen an den Wohnhäusern entlang der Gau-Odernheimer Straße könnten nicht ausgeschlossen werden.

Welche Folgen hat die Vollsperrung für die umliegenden Gemeinden?

Die Vollsperrung der L 406 bei Schafhausen führt zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen entlang der offiziellen Umleitungsstrecke sowie in den umliegenden Gemeinden. Insbesondere Ortskundige suchen sich eigene Umleitungen, was insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten zu Einschränkungen des Verkehrsflusses in den betroffenen Gemeinden führen kann. Dies lässt sich bei einer Baumaßnahme dieser Größenordnung leider nicht vermeiden. Die EGA und die Stadtverwaltung bitten um Verständnis für eventuelle Einschränkungen während der Bauphase und bitten die Verkehrsteilnehmer, nach Möglichkeit die offizielle Umleitungsstrecke zu nutzen und damit Rücksicht auf die umliegenden Gemeinden wie Framersheim, Gau-Heppenheim und Dautenheim zu nehmen, die nicht Teil der offiziellen Umleitung sind.

Wird es während der Sperrung der L 406 weitere Sperrungen geben?

Ja, nach den Arbeiten an der Weidasserbrücke in Dautenheim ist als letzte Maßnahme die Erneuerung der Fahrbahn von der Ecke Kettenheimer Straße/Weidasserstraße bis zur Kreuzung L 409/Karl-Heinz-Kipp-Straße vorgesehen. Für die Bauzeit von zwei Wochen wird die L 409 voll gesperrt. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) führt die Maßnahme in den Herbstferien durch. Baubeginn ist am 14. Oktober. Die Maßnahme wird bis zum 25. Oktober abgeschlossen sein, wie der LBM mitteilt. Größere Verkehrseinschränkungen sind durch die Arbeiten in den Herbstferien nicht zu erwarten. Auch auf die Umleitung durch die Sperrung der L 406 hat die Baumaßnahme des LBM keine Auswirkungen.

Gibt es regelmäßige Verkehrskontrollen am Bypass?

Ja, den Beschwerden aus der Landwirtschaft und der Bevölkerung von Schafhausen wird nachgegangen. Da der Wirtschaftsweg seit der Sperrung der L 406 immer wieder illegal von Autofahrern genutzt wird, finden regelmäßig Kontrollen durch die Polizei und den Kommunalen Vollzugsdienst der Stadt Alzey statt. Wer trotz des Verbots den Wirtschaftsweg befährt, muss bei einer Kontrolle mit einem Bußgeld von 50 Euro rechnen. Wir appellieren daher an alle Verkehrsteilnehmer, die offizielle Umleitung zu nutzen.

Welche Vorteile ergeben sich aus dem neuen Kreisel?

Der neue Kreisverkehr ermöglicht einen besseren Verkehrsfluss und eine Entlastung der Karl-Heinz-Kipp-Straße und des Köbig-Kreisels. Hinzu kommt eine Verlagerung des Zu- und Abfahrtsverkehrs in das wachsende Industriegebiet. Außerdem bewirkt der Kreisel eine natürliche Geschwindigkeitsreduzierung, so dass die Unfallgefahr an dieser Stelle sinkt.

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