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Neues Parkdeck für Alzey? Machbarkeitsstudie geht an den Start


In Sachen Parkraum bewegt sich was in Alzey: Der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Klimaschutz hat beschlossen, eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines Parkdecks auf dem städtischen Grundstück an der Ecke Friedrichstraße / Spießgasse in Auftrag zu geben. Den Zuschlag erhält das Ingenieurbüro GLASER Architekten. Die Studie wird rund 55.000 Euro netto kosten. Der Beschluss wurde bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen mehrheitlich gefasst.

Langer Wunsch – jetzt in greifbarer Nähe

„Das Thema begleitet uns seit 2011. Immer wieder wurde es verschoben, weil die Finanzierung unklar war. Aber das Parkdeck ist und bleibt wichtig – gerade in einer wachsenden Stadt wie Alzey“, sagt Bürgermeister Steffen Jung. Mit der Beauftragung der Machbarkeitsstudie wird das Vorhaben nun konkret.

Alzey wächst – und mit der steigenden Zahl an Einwohnerinnen, Einwohnern und Gewerbebetrieben nimmt auch die Zahl der Fahrzeuge in der Stadt zu. Der vorhandene Parkraum kommt zunehmend an seine Grenzen. Bereits in der Vergangenheit wurde deshalb mehrfach vorgeschlagen, auf dem zentral gelegenen Grundstück ein Parkdeck zu errichten. Bisher standen allerdings andere städtische Großprojekte höher auf der Prioritätenliste. Für die Realisierung des Parkdecks fehlte das Geld.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt

Die Verwaltung hat das Thema erneut auf den Tisch gebracht. Recherchen zeigen: Es gibt potenzielle Investoren, die bereit wären, den Bau eines Parkdecks umzusetzen – vorausgesetzt, die Stadt übernimmt anschließend den Betrieb. Um diese Option realistisch beurteilen zu können, braucht es belastbare Fakten.

„Die Machbarkeitsstudie soll alle gesetzlichen Anforderungen berücksichtigen und Klarheit schaffen“, erklärt Steffen Jung. „Wir wollen wissen, was möglich ist – baulich, wirtschaftlich und rechtlich.“ Das Ziel sei, bis Herbst 2025 ein Ergebnis auf dem Tisch zu haben. „Dann könnten wir das Projekt gegebenenfalls rechtzeitig in die Haushaltsplanung für das Jahr 2026 aufnehmen.“

Die beauftragte Studie umfasst eine Wirtschaftlichkeitsanalyse, eine Standortbewertung (inkl. Erreichbarkeit und Infrastruktur), baurechtliche Prüfungen sowie Fachgutachten zu Themen wie Brandschutz, Schallschutz, Lüftung und Bauökologie. Nur mit einem umfassenden Blick auf alle relevanten Faktoren lässt sich fundiert entscheiden, ob und wie ein Parkdeck an dieser Stelle realisiert werden kann.

Parkgebühren als Finanzierungsbaustein

Auch die Frage der Finanzierung spielt natürlich eine Rolle. Die laufenden Erträge aus der Parkraumbewirtschaftung fließen in einen sogenannten „Betrieb gewerblicher Art“ (BgA), der regelmäßig Gewinne erwirtschaftet. Diese könnten künftig gezielt zur Finanzierung des neuen Parkdecks eingesetzt werden.

Allerdings geht das nur, wenn auch die Einnahmen steigen. „Aktuell sind wir beim Parken sehr günstig unterwegs – zu günstig, wenn man ehrlich ist“, so Jung. Seit 2015 liegt der Stundensatz bei 0,60 Euro. Aus Sicht der Kämmerei ist eine Anpassung auf mindestens 1 Euro notwendig – auch, um das Projekt für Investoren attraktiv zu machen.

Mit der Beauftragung der Machbarkeitsstudie geht ein lang diskutiertes Projekt in die nächste Phase. Das Ergebnis der Untersuchung soll die Grundlage für die nächsten politischen Entscheidungen liefern – von der Grundstücksausschreibung bis hin zur möglichen Umsetzung.

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