Die Alzeyer Stadthalle, die „Gut Stubb“ der Stadt, wird umfassend saniert. Bereits im Dezember hat der Aufsichtsrat der Alzeyer Baugesellschaft (ABG) einstimmig ein Konzept beschlossen, das die Halle sicherer, moderner und vielseitiger nutzbar macht. Nun hat die ABG ihre Pläne für die „Gut Stubb“ dem Alzeyer Stadtrat vorgestellt. Und es wird nicht mehr lange dauern, bis es an die Sanierung der Halle geht. Schon im März 2025 sollen die Arbeiten beginnen. Bis Ende des Jahres soll das traditionelle Herzstück des Alzeyer Veranstaltungslebens wieder uneingeschränkt nutzbar sein.
Warum die Sanierung nötig ist
Aufgrund von Brandschutzauflagen ist die Nutzung der denkmalgeschützten Stadthalle derzeit stark eingeschränkt. Veranstaltungen dürfen nur mit maximal 200 Personen stattfinden, bei mehr als 50 Gästen ist ein externer Veranstaltungsleiter erforderlich, was den Organisations- und Kostenaufwand erheblich erhöht. Diese Nutzung mit den strengen Auflagen ist jedoch nur bis Ende 2025 genehmigt worden. Darüber hinaus musste bis Dezember 2024 ein Bauantrag gestellt werden, der eine dauerhafte Nutzung der Halle ermöglicht. Dieser Antrag wurde von der ABG fristgerecht eingereicht und damit der Grundstein für die Sanierung der Halle gelegt.
Das Konzept: Sicher, wirtschaftlich und zukunftsorientiert
Das von Architekt Jörg Deibert entwickelte Konzept setzt auf eine wirtschaftliche „Lowtech“-Lösung, die auf hochwertige, aber wartungsintensive Technik verzichtet. Hauptziel der Sanierung ist es, die Halle wieder uneingeschränkt nutzbar zu machen, ohne immense Kosten zu verursachen.
Die Kernpunkte des Konzepts:
- Brandschutztechnische Ertüchtigung: Für die "Gut Stubb" wurde ein neues Brandschutzkonzept erstellt. Zudem wird geeignete Brandschutztechnik verbaut und das Dachgeschoss, welches nur über eine Treppe erreicht und im Brandfall ein Risiko darstellt, für Veranstaltungen stillgelegt.
- Erweiterte Nutzungsmöglichkeiten: Zusätzlich zur Stadthalle und dem Ratskeller soll die "Gut Stubb" um zusätzliche Nutzungsformen erweitert werden. So ist die Integration eines Eiscafés vorgesehen, und das Obergeschoss der Stadthalle soll in Büroräume umgewandelt werden.
- Neue Raumaufteilung: Der Kopfbau vom Stadthallenplatz soll geöffnet und dadurch die Eingangssituation verbessert werden.
Hintergrund und Vorbereitung
Das Sanierungskonzept basiert auf den Vorarbeiten der STADT BERATUNG Dr. Sven Fries GmbH und der Project M GmbH, die in enger Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Kulturschaffenden Nutzungskonzepte und Machbarkeitsstudien erarbeitet haben. Das Ergebnis ist ein wirtschaftlich tragfähiger Nutzungsmix aus Gastronomie, Saalbetrieb, Eiscafé und Büroeinheiten, der den Nutzungsanforderungen gerecht wird und finanzierbar ist. Damit ist sichergestellt, dass die „Gut Stubb“ auch nach der Sanierung von Vereinen und Privatpersonen rege genutzt werden kann und die Saalmiete in einem verträglichen Rahmen bleibt.
Kosten und Finanzierung
Die Gesamtkosten der geplanten Sanierung belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro. Die Stadt Alzey stellt im Haushalt 2025 einen Zuschuss von 1 Million Euro zur Verfügung. Die restlichen 800.000 Euro trägt die ABG.
Ein neues Kapitel für die Stadthalle
Mit der Sanierung endet auch das Kapitel „Ratskeller“ in seiner jetzigen Form. Der derzeitige Pächter hat angekündigt, sein Engagement zum 30. April 2025 zu beenden. Alle Buchungen der Stadthalle bis Ende April können durchgeführt werden. Die ABG plant, die Gastronomie und das Veranstaltungsmanagement im Frühjahr auszuschreiben, so dass ein neuer Pächter direkt nach Abschluss der Sanierung starten kann.
Ausblick
Durch die Sanierung wird die Stadthalle wieder uneingeschränkt zu einem lebendigen Treffpunkt für Alzeyer Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Kulturschaffende. Mit einem vielfältigen Angebot und modernisierten Räumlichkeiten soll die „Gut Stubb“ wieder zum Herzstück der Stadt werden und an alte Zeiten anknüpfen. Bereits die Fastnachtssitzungen 2026 sollen wieder in der Stadthalle stattfinden können.