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Modellprojekte neue Technologien

Modellprojekte neue Technologien

MUEFF - EFRE Förderung

In der Förderperiode 2014-2020 stehen den Modellregionen Mittel aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Ziels „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ (IWB) sowie nach Maßgabe der geltenden Verwaltungsvorschrift „Verringerung der CO2-Emissionen und Ressourcenschutz durch regenerative und effiziente Energienutzung“ zur Verfügung.

  • Neubau Feuerwehrgerätehaus – Wärmepumpe-Eisspeicher-Gas-Spitzenlast-Heizsystem - (12/2016)

    Antragsnummer: 84000908

    Investitionsausgaben: 367.587,00 € (davon förderfähig 293.311,00 €)

    EU- Mittel / Zuwendung: 146.655,50 €

    Eigenmittel: 220.911,50 €

    Die Alzeyer Feuerwache
    Feuerwache Alzey

    Ziel der europäischen Klimapolitik ist seit der Verabschiedung einer europäischen Energiestrategie im Januar bzw. März 2007 die Verminderung des Treibhausgasausstoßes bis 2020 um 20% gegenüber dem Basisjahr 1990. 2011 wurde dieses Ziel auch von der UN im Kyoto-II-Abkommen aufgenommen.

    Vor diesem Hintergrund fordert die 2010 novellierte EU-Gebäuderichtlinie von den Mitgliedsstaaten, dass nach 2020 errichtete Wohngebäude nur noch als Fast-Nullenergie-Gebäude zulässig sind; für öffentliche Gebäude gilt dies schon ab 01.01.2019.

    Im Kern geht es darum, Gebäude so zu planen, dass ihr jährlicher Bedarf an Primärenergie durch Energieerzeugung vor Ort aus erneuerbaren Energien gedeckt werden kann.

    Dem dienen eine energiesparende Bauweise einerseits und eine energieeffiziente Wärmeerzeugung andererseits, allerdings liegt in der öffentlichen Wahrnehmung der Schwerpunkt möglicher Maßnahmen auf dem Thema Wärmedämmung, die in hohem Maße sowohl von der Politik als auch von der Dämmstoff-Lobby beworben wird.

    Tatsächlich ist es auch gelungen, durch Dämmmaßnahmen im Neu- als auch im Bestandsbau seit der ersten Energiekrise 1973 den Energieverbrauch je m² Nutzfläche erheblich zu reduzieren. Durch einen gleichzeitig gestiegenen Bedarf an Fläche pro Person (1950: 14m²/ 2004: 42m²/ 2030: 56 m² prognostiziert) ist aber der Gesamtenergiebedarf der Gesellschaft nicht gesunken.

    Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass die energiepolitischen Zielsetzungen durch immer weiter gehende Maßnahmen zur Energieeinsparung durch Gebäudedämmung nicht zu erreichen sind, weil diese durch sogenannte Rebound-Effekte wieder aufgehoben werden.

    Begleitend zu einem sparsamen Umgang mit Energie muss deshalb das Bewusstsein in der Gesellschaft für die mögliche Nutzung unbegrenzt zur Verfügung stehender Energiequellen wie Windkraft, Solarenergie, Erd- und Umweltwärme entwickelt und geschärft werden.

    Öffentliche Gebäude, die in ihrer Planungs-, Realisierungs- und Nutzungsphase im Focus der Betrachtung stehen, eignen sich in hohem Maße zur Vermittlung entsprechender Botschaften und Erkenntnisse; dies umso mehr, wenn wie bei einer Freiwilligen Feuerwehr auch die junge Generation der Bevölkerung mit solchen Themenfeldern in Berührung kommt und Rückschlüsse für das eigene Handeln zu ziehen lernt.

    Die Stadt Alzey beabsichtigt deshalb, mit einem für die Region und das Bundesland Rheinland-Pfalz vorbildlichen, innovativen Energiekonzept bei der Realisierung der neuen Feuerwache beispielgebend voranzugehen, und das Gebäude energieneutral, d.h. mit einer über das Jahr ausgeglichenen Primärenergiebilanz zu beheizen.

    Wärmepumpe-Eisspeicher-Gas-Spitzenlast, Photovoltaikanlage

    Die Beheizung und Kühlung erfolgt im Wesentlichen über einen im Turmfundament integrierten saisonalen Eisspeicher in Kombination mit einer Wärmepumpe und einem Solar-Luftabsorber. Diese Lösung bietet sich auch baukonstruktiv an, weil die Turmfundamen-tierung ohnehin tiefer geführt werden muss, und vergleichsweise geringe Mehrkosten für eine zusätzliche Bodenplatte und ergänzende Wandflächen anstelle der Fundamente anfallen.

    Der mit Wasser gefüllter Speicher wird mit je einem Entzugs- und Regenerationswärmetauscher ausgestattet. In Kombination mit der Sole/Wasser-Wärmepumpe wird im Eisspeicher die im Wasser enthaltene Energie beim Übergang zu Eis genutzt. Damit dient der Eisspeicher in Kombination mit dem Solar-Luftabsorber als vollwertige Wärmequelle für die Sole/Wasser-Wärmepumpe.

    Im Sommer wird der Eisspeicher zur natürlichen Kühlung der Räume genutzt (Naturalkühlung). Dafür wird er zum Ende der Heizperiode vollständig vereist, indem die Regeneration des Speichers durch das Wärmequellenmanagement unterbrochen wird. Das so gebildete Eis steht als natürliche Kältequelle zur Verfügung.

    Über den Entzugswärmetauscher wird dem Heizsystem Wärme entzogen und in den Eisspeicher geleitet. Dabei schmilzt das Eis, und das Wasser wird erwärmt. Die bei der passiven Kühlung entstehende Wärme wird im Eisspeicher eingelagert und steht als Energie sowohl für die Warmwasserbereitung als auch zu Beginn der Heizperiode zur Verfügung.

    Zur Spitzenlastabdeckung der Wärme wird eine Gastherme installiert. Über die Photovoltaikanlage wird der solare Strom zum Betrieb der Wärmepumpe genutzt.

    Neben den geringen Jahresverbrauchskosten zeichnet sich diese Anlage durch einen sehr hohen Anteil an erneuerbaren Energien aus. Die Jahresenergiebilanz ist gegenüber einer konventionellen Gasheizung um den Faktor 7 besser.

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